Natürlicher Pflanzenschutz ist ein bedeutendes Thema im Gartenbeet und sollte immer die erste Lösung sein, bevor man chemische Mittel verwendet. Dabei ist biologischer Pflanzenschutz im Garten einfacher als viele zunächst denken. Der grundsätzliche Gedanke ist nicht sämtliche Insekten im Beet zu vernichten, sondern für ein natürliches Gleichgewicht der Nützlinge und Schädlinge sowie eine möglichst hohe Widerstandskraft der Gewächse zu sorgen.
Bereits die Wahl der richtigen Pflanzen für den richtigen Standort mit den optimalen Bodenbedingungen ist biologischer Pflanzenschutz, denn dadurch wird ein gesundes Wachstum der Gewächse gefördert. Dazu zählt auch, dass die Pflanzen genug Platz haben, die Abstände sollten also ausreichend bemessen werden. Wichtig ist auch regelmäßiges kompostieren und mulchen ohne dabei zu übertreiben. Ein optimal gedüngter Gartenboden schafft die besten Voraussetzungen für kraftvolle Gewächse. Schlecht versorgte oder überdüngte Pflanzen werden als erstes von Schädlingen befallen. Immer wieder unterschätzt wird die Notwendigkeit einer regelmäßigen und gründlichen Bodenlockerung. Im Gartenboden befinden sich Heerscharen von Insekten, Larven, Eiern und anderer Schädlinge. Durch das Auflockern des Bodens machen wir sie zur leichten Beute für Vögel und andere Nützlinge. Ganz davon abgesehen ist ein luftig lockerer Boden wichtig für die Gesundheit der Pflanzen.
Ein im wahrsten Sinne 100% biologischer Pflanzenschutz ist der Einsatz von lebenden Nützlingen. Ein gutes Beispiel dafür wäre das Anbringen von Vogelkästen um insektenfressende Vögel anzulocken. Besonders willkommen sind uns Meisen. Wenn wir andere Vögel und Nützlinge wie Igel, Eidechsen, Frösche und Blindschleichen anlocken wollen, müssen wir für Verstecke wie Hecken, Laubhaufen, einen Gartenteich usw. sorgen.
Häufig wird biologischer Pflanzenschutz auch durch den Anbau von Mischkulturen gefördert. Besonders das Anpflanzen von stark riechenden Gewächsen wie Knoblauch oder Zwiebeln zwischen Gemüse und Zierblumen hat sich bewährt. Durch die Gerüche werden vor allem Schmetterlinge verwirrt, welche die eigentlich gesuchten Pflanzen wie Kohl nicht mehr richtig orten können.
Im Fachhandel können wir eine Vielzahl von resistenten Samen kaufen, denen Mehltau und andere Schädlingen nicht viel anhaben kann. Ein gutes Mittel sind auch engmaschige Netze oder Vliese, die über bestimmte Pflanzengruppen im Garten gelegt werden. Sie halten Schmetterlinge, Möhrenfliegen und andere Insekten fern. Durch die Kombination verschiedener Maßnahmen kann biologischer Pflanzenschutz in jedem Garten praktiziert werden und den Einsatz chemischer Mittel zumindest stark einschränken. Wer zum Beispiel einen Lausbefall sieht, sollte erst mal Ruhe bewahren. Wo Schädlinge auftauchen, lassen Nützlinge wie Marienkäfer oder Schlupfwespen nicht lange auf sich warten. Viele Probleme erledigt die Natur ganz von selbst.