Viele Pflanzenfreunde wollen die Vermehrung bzw Anzucht von Orchideen selber in die Hand nehmen. Zwar ist das nicht die leichteste Aufgabe, aber grundsätzlich machbar. Folgende Möglichkeiten gibt es:
Zahlreiche Arten - wie z.B. die populäre Phalaenopsis - lassen sich gut durch Ableger (Kindel) nachziehen. Je nach Pflanzenart, entstehen deren Kindel am Pflanzenstängel oder an den verwelkten Orchideenbulben.
Sobald die Ableger selbst Luftwürzelchen und Laub gebildet haben, können diese von der Hauptpflanze abgeschnitten werden. Für den Schnitt muss unbedingt eine gereinigte, gut geschärfte Klinge eingesetzt werden, damit lässt sich glatt schneiden und man mindert das Risiko von Keimbefall in den Wunden erheblich. Zum Desinfizieren empfiehlt sich, das Schnittwerkzeug vor den Gebrauch zu erhitzen (dann wieder abkühlen lassen) oder beispielsweise mit Brennspiritus zu säubern.
Vorsicht beim Abschneiden der Kindel, die zarten Luftwürzelchen dürfen keineswegs verletzt werden. Sind sie von der Mutter getrennt, sind diese in Orchideen-Substrat zu pflanzen. Herkömmliche Blumenerde ist dagegen nicht für Orchideengewächse geeignet.
Im Gegensatz zur Phalaenopsis bieten sich einige Sorten wie etwa die Colmanara auch zur Pflanzenteilung an. Das heißt, hier wird der nachwachsende Trieb von der Mutterorchidee abgeschnitten, sobald dieser kleine Wurzelausläufer und gut 60-70 Prozent der Pflanzenhöhe seiner Mutter erreicht hat.
Natürlich ist es eine Orchideen Anzucht mit Samen prinzipiell machbar, allerdings gelingt diese Methode Hobbyzüchtern nur selten mit einigermaßen zufriedenstellendem Ergebnis. Es ist schwierig, prächtige Phalaenopsis, Colmanara oder andere Sorten mit Samen zu ziehen. Daher verzichten wir an dieser Stelle auf eine Anleitung. Wer es dennoch versuchen möchte, kann entsprechende Samen im gut sortierten Pflanzen- / Blumenfachhandel kaufen.