Botanisch betrachtet handelt es sich bei diesen exotischen Pflanzen nicht um Bäume sondern Bananenstauden (Musa). Dabei ist die Arten Vielfalt sehr groß, angefangen von Stauden, die essbare Früchte bilden bis hin zu den beliebten Zierbananen und Zwergbananen bzw. Mini Bananenpflanzen. Hierzulande wird das Gros aller Bananenpflanzen im Zimmer kultiviert. Im Haus präsentieren sich diese wärmeliebenden Gewächse recht pflegeleicht und sind dabei noch wahre Hingucker. Andererseits ist es durchaus möglich, winterfeste Bananenstauden im Garten zu kultivieren, so stieg die Zahl in deutschen Privatgärten in den letzten Jahren stetig an. Folgend haben wir die wichtigsten Tipps und Pflegehinweise für Bananenpflanzen zusammengefasst.
Der optimale Standort für Bananenpflanzen bietet reichlich Sonne, sehr gut sind Fensterplätze. Allerdings kann direktes Sonnenlicht in der Sommerzeit sämtliche Pflanzen regelrecht verbrennen, durchs Fensterglas wird die Sonnenstrahlung gebündelt und ist somit wesentlich stärker als draußen. Während des Sommer kann direkte Fenstersonne also schädlich sein, hierauf ist beim Standort zu achten.
In freier Natur wachsen Bananen unter heiß-feuchten Bedingungen auf. Das heißt, wir müssen ein Klima im Zimmer schaffen, das dem natürlichen so nah wie möglich kommt. Als gute Raumtemperatur haben sich rund 19 bis 21° Grad erwiesen, als Temperaturuntergrenze gelten etwa 16° Grad.
Häufig leiden Bananenpflanzen im Zimmer unter trockener Luft, besonders im Winter. Um dem entgegen zu wirken, müssen Innenräume ständig gelüftet werden, dabei aber kalte Zugluft im Winter meiden. Entfernte, offene Fensterspalten sind meist die beste Lösung. Darüber hinaus empfehlen sich zusätzliche Luftbefeuchter. Im Grunde braucht man nur ein paar Wasserschalen auf die Heizung zu stellen. Dabei verbessern wir im Winter zugleich unsere eigene Atemluft.
Im Spätfrühling, etwa Ende Mai, können Bananen vom Zimmer nach draußen gestellt werden. Natürlich muss auch hier ein sonnig-warmer Platz her. Allerdings sollten Bananenpflanzen im Garten oder auf der Terrasse unbedingt windgeschützt stehen. Dies gilt vor allem für Zierbananenpflanzen, ihre zarten Blätter können durch Windböen kaputt gehen.
Es ist keine spezielle Erde für Bananenpflanzen nötig. Optimal ist humoshaltiger, gut durchlässiger Boden. Der PH Wert der Erde sollte ca. 7 betragen.
Bananenblätter so oft wie möglich (mindestens 1 x täglich) mit Wasser einsprühen, erst Recht bei trockener Raumluft im Winter.
Bananen stets von oben gießen, nicht von unten. Gerade während des Sommers brauchen sie reichlich Wasser, vertrocknete Erde meiden. Allerdings darf sich im Pflanztopf auf keinen Fall Wasser ansammeln. Bananentöpfe sollten zumindest ein Loch zum Ablaufen überschüssigen Wassers haben. Ideal ist, die Pflanztöpfe inklusive einer Drainage Erdschicht zu befüllen.
Tipp: Zum Gießen von Bananenpflanzen kein kaltes Wasser nehmen.
Im Gegensatz z den meisten anderen Pflanzen im Zimmer, düngen wir Bananenpflanzen im Sommer und Winter. Für Bananenstauden hat sich flüssiger Dünger bewährt. Von Frühling bis Sommer ca. alle 7-10 Tage und von Herbst bis Winter nur 1 x pro Monat düngen.
Grundsätzlich brauchen Bananenpflanzen im Winter Pflege. Neben dem Düngen und Einsprühen der Blätter ist vor allem für ausreichende Lichtverhältnisse zu sorgen. Da Sonnenlicht im Winter in vielen Zimmern nur spärlich vorhanden ist, können spezielle Leuchten für Pflanzen (Fachhandel) für zusätzliches Licht sorgen. Wer lichtdurchflutete Räume hat, kann auf Zusatzleuchten gewöhnlich aber verzichten.
Normalerweise muss man Bananenpflanzen nicht schneiden. Ein Rückschnitt könnte allenfalls sinnvoll sein wenn die Staude krank wird. Ist die Pflanze ernsthaft erkrankt, kann man den Stamm der Bananenstaude stark zurück schneiden, und zwar so tief, dass nur noch 2-3 cm stehen bleiben. Ansonsten sind vertrocknete Blätter zwischendurch zu beseitigen. Zum Schnitt der Bananen Blätter unbedingt Schneidewerkzeug verwenden; keinesfalls per Hand abreißen, denn dadurch kann man den Bananenstamm schädigen.
Aufgrund des kräftigen Wachstums muss man Bananenpflanzen häufiger umtopfen (etwa alle 1-2 Jahre, je nach Topfgröße). Einige Sorten wachsen bis zu 5 cm pro Monat, selbst klein wachsende Bananenstauden können in kurzer Zeit über 1,80 m hoch sprießen. Eine Umtopfung erfolgt am besten im Frühling. Beim Umtopfen der Bananenpflanze sollte man Ableger am besten gleich mit abtrennen, denn diese schwächen die Hauptpflanze.
Bei Bananenstauden sind braune Blätter oder Blattverlust häufig ein Zeichen von Wassermangel respektive zur trockener Raumluft. Oft reicht es schon aus, das Laub häufiger einzusprühen. Weitere Ursachen für ausfallende oder verfärbte Blätter können Überdüngung, Stauwasser, falsche Temperaturen, zu enge Töpfe oder Lichtmangel sein. Wer sich an die oben genannten Pflege Tipps hält, hat normalerweise keine Probleme mit Bananen Gewächsen.
Es ist nichts ungewöhnliches, wenn eine Bananenpflanze tropft. Wenn die Blätter Wassertropfen abgeben, handelt sich meistens um Guttation. Bei diesem natürlichen Vorgang geben Pflanzen über ihre Blätter regelmäßig Flüssigkeit ab. Dieser Prozess ist bei vielen Innen- und Außenpflanzen zu beobachten.
Gerade zwergwüchsige Bananenpflanzen lassen sich durch Ableger gut vermehren. Die Pflanzen bilden genügend Ableger (Kindel), welche man aber nicht zu früh von der Mutter abtrennen sollte. Als Faustregel gilt: Erst abtrennen, wenn die Bananenableger ungefähr 30 - 40 % so groß wie die Hauptpflanze sind.
Bei vielen Zierbananen empfiehlt sich eher eine Vermehrung durch Samen. Deren Saat muss man etwa 10 Stunden in Wasser einweichen, anschließend können die Sämlinge eingepflanzt werden. Zur schnellen Keimung von Bananensamen sollte die Zimmertemperatur bei mindestens 22 bis 24° Grad liegen.
Es muss nicht immer Standard sein, etwas besonderes sind diese beiden Sorten, deren Anzucht und Pflege sich kaum von anderen Arten unterscheiden: