Frisches Obst richtig lagern: Kisten, Folien & Co
Der Großteil der selbst angebauten Früchte eignet sich zur Einlagerung. Die Lagerfähigkeit hängt dabei stark von den jeweiligen Sorten ab. Vor allem kerntragende Früchte wie Äpfel oder Birnen eignen sich zum lagern, zumindest für einen kurzen Zeitraum. Dabei sind es aber vornehmlich die Spätsorten, die sich für eine etwas längere Lagerung eignen.
Sämtliche Beeren und Kirschen fallen schon mal grundsätzlich zur Lagerung aus. Ebenfalls sind frühe Apfel- und Birnensorten in der Regel für den sofortigen Verzehr bestimmt. Durch deren raschen Reifeprozess ist das Risiko der genauso schnellen Verderblichkeit sehr hoch. Grundsätzlich kann die Obstlagerzeit für sämtliche Sorten natürlich durch geringere Temperaturen als in Keller oder Vorratskammer verlängert werden, zum Beispiel im Kühlschrank.
Eine spezielle Einheit bildet winterhartes Obst. Tatsächlich erreichen jene Früchte ihre vollständige Reife erst durch eine langfristige Lagerung. Diese Tatsache gibt dem Gartenbesitzer die Möglichkeit durch diversifizierten Sortenanbau fast das ganze Jahr über selbst gezogene Früchte zu essen. Bei der reifefördernden Obstlagerung ist auf folgende Punkte zu achten: Es darf nur gänzlich reifes und sauberes Obst, frei von Blessuren bzw. Schädlingen eingelagert werden. Selbstverständlich lagern wir Äpfel, Birnen usw. am kühlsten wie dunkelsten Platz, den unser Haus hergibt. In den meisten Fällen dürfte dies der häusliche Keller sein. Um so geringer der Lichteinfall, desto länger wird der Nachreifeprozess hinaus gezögert, anders ausgedrückt verlängert sich die Zeit der Obstlagerung. Im Optimalfall weist der Raum eine hohe Luftfeuchte auf, trockene Räumlichkeiten können zu schrumpeligen Obst führen. Heizungsfreie Kellerräume erfüllen diese Voraussetzungen jedenfalls.
Allgemein wird zwischen Folien- beziehungsweise Kistenlagerung unterschieden. Viele betrachten das Einfrieren ebenfalls als eine Art der Obstlagerung. In gewisser Hinsicht mag dies stimmen, doch der Unterschied vom Kühltruhenschock zur herkömmlicher Lagerung ist eklatant. Richtig ist, dass der Vitamingehalt des Obstes in der Kühltruhe zum hohen Maße erhalten bleibt. Selbstverständlich erhöht sich bei den eisigen Minustemperaturen die Lagerzeit beträchtlich, wir können also von der Beere bis zur Kirsche alles ein halbe Ewigkeit einfrieren. So weit zu den Vorteilen, doch was ist mit dem Aroma? Der Frischegeschmack wird leider vollständig in der Tiefkühltruhe zerstört, schade eigentlich.
Am populärsten ist die Obstlagerung in Holzkisten. Leider wird hier oft der Fehler begangen, dass zu hohe Kisten gewählt werden und so das Obst in mehreren Schichten übereinander gelagert wird, böse Falle. Dadurch kann es nämlich schnell zu Druckstellen kommen, welche wiederum zu Fäulnis plus Schimmel führen können. Jeder kennt das Problem von blessierten Obst und Gemüse aus dem Supermarkt. Klugerweise nehmen wir also Obststiegen mit wahlweise Styropor oder Papier ausgekleidet. Am besten wäre nur eine einzige Schicht Obst zu lagern, maximal aber zwei übereinander. Die gelagerten Früchte sind regelmäßig nach faulen Exemplaren zu untersuchen, die natürlich sofort entfernt werden.
Weitaus weniger prominent ist die Obstlagerung in Folien. Die umschließende Folie bewirkt einen verringerten Sauerstoffgehalt, dies führt zu einem langsameren Reifevorgang, respektive einer verlängerten Haltbarkeit der Früchte. Durch den stark reduzierten Sauerstoffgehalt unterhalb der Folie verlangsamt sich der Reifeprozess und das Obst ist länger haltbar. Dazu benötigen wir aus dem Handel Folienbeutel mit einer Stärke von ca. 0,04 mm. Das Obst wird gründlich gesäubert und trocken in die Beutel gegeben. Im Anschluss legen wir die Früchte für eine gute Stunde in jenen Raum, der für die Lagerung auserwählt wurde. Erst nach dieser kurzen Zwischenlagerung werden die Beutel endgültig luftdicht verschlossen.
Wenn Sie alle Tipps beherzigen, dürfte Ihrer ersten erfolgreichen Lagerung nichts mehr im Wege stehen.