Es lohnt sich, im Garten Süßkirschen zu pflanzen. Sie sind leicht zu pflegen, leiden selten an Krankheiten und bringen oft eine gut Ernte ein. Außerdem sind Kirschen im Handel teuer, wofür es triftige Gründe gibt: Das Ernten von Süßkirschen ist aufwendig. Die Abwehrmaßnahmen gegen Vögel und Kirschschädlinge sind teuer. Folglich schlagen sich Ernte- und Anbaukosten im Preis nieder. Für einen Kirschbaum spricht auch die tolle Optik. Im Frühjahr blüht der Baum im spektakulären weißen Blütenkleid. Einen schöneren Blickfang kann es im Garten kaum geben.
Auch wenn die Süßkirsche pflegeleicht ist, gibt es bei ihrer Aufzucht auch Probleme. Vor allem ein feuchtes Klima ist schlecht. Bei häufigem Regen können Süßkirschen schnell aufplatzen. Zwar sind kleine Fruchtrisse nicht dramatisch, ist die Kirsche aber weit geplatzt, sieht sie nicht mehr appetitlich aus. Ein weiteres Problem ist die Spätfrostanfälligkeit der zarten Süßkirschblüte. Im schlimmsten Fall kann man fast die gesamte Ernte verlieren.
Sicherlich gibt es stressfreiere Obstsorten als süße Kirschen. Doch Trotz mancher Querelen ist der Anbau aber empfehlenswert. Spätestens wenn man die dunkelroten, saftig süßen Kirschen vom Baum pflückt und herzhaft in das knackige Fruchtfleisch beißt, weiß man warum. Folgendes sollte beim der Kultivierung beachten:
Gießen muss man sie nur wenig. Trockenperioden überstehen Süßkirschbäume gut. Sie können längere Zeit von der Wasservorräten zerren. Zu feuchte, staunasse Böden schaden den Bäumen dagegen, erst recht wenn sie in schattiger Lage stehen.
Einmal jährlich, im zeitigen Frühling, mit Volldünger düngen.
Gerade junge Kirschen sollte man einmal im Jahr schneiden. So wächst eine schöne Krone. Schwach wachsende Bäume im Frühjahr schneiden - das verbessert das Wachstum. Kirschbäume mit starkem Wuchs nach dem Ernten zurückschneiden - das hemmt das Wachstum. Grundsätzlich sollte man kahles Gehölz, kräftige Seitenäste und überschüssige Verzweigungen der Hauptäste wegschneiden.
Ein allseits bekanntes Problem sind Kirschräuber, vor allem Vögel. Ein kleiner bis mittelgroßer Baum kann noch recht leicht mit einem Schutznetz umspannt werden. Einen erwachsenen Süßkirschbaum mit einem Netz zu umspannen, ist dagegen schwer. Dessen gigantische Krone kann man meist nur zum Teil vor Vögeln schützen. Allerdings wachsen süße Kirschen unter idealen Bedingungen so zahlreich, dass Mensch wie Tier genug abbekommen. Je nach Größe und Zustand des Baums sind durchaus 80 - 130 Kg und mehr zu erzielen. Welche Familie kann die schon alle verspeisen?
Zu den meist gepflanzten Sorten zählen Van, Lamperts Compact, Heidelfinger und Burlat. Gerade wenn Sie Spindel-Büsche statt großer Bäume pflanzen, sind mindestens zwei verschiedene Sorten zu empfehlen. Zum einen hat man so verschiedene Geschmackserlebnisse, zum anderen wird jede Sorte zu unterschiedlichen Zeiten reif.