In der Natur wachsen die süßen Früchte teils unter schweren Bedingungen. Im Garten ist der Anbau von Brombeeren (Rubus sectio Rubus) keine große Herausforderung. Sie brauchen kaum Pflege, aber einen geschützten, sonnigen Standort. Etwas lästig sind die Stacheln der Brombeersträucher, vor allem beim Ernten. Alternativ kann man auch Brombeeren ohne Stacheln pflanzen. Züchter haben mehrere dornenlose Sorten entwickelt.
Beim Setzen junger Brombeersträucher die Erde mit Gartenkompost oder Mist düngen. Danach jedes Jahr in der ersten Aprilwoche düngen. Möglichst natürlichen Dünger statt künstlichen verwenden.
Der Winter ist für Brombeeren problematisch, wenn sie ungeschützt stehen. Auf starken Frost können die Pflanzen empfindlich reagieren. Wenn Brombeeren im Garten überwintern am besten mit Winterschutz. Zumindest in kalten Regionen. Man sollte den Boden mit Laub oder Reisig mulchen. Das schützt den Strauch nicht nur vor Kälte, sondern hemmt auch Unkraut. Das Mulchen macht Sinn, wenn man sich die Natur ansieht. Im Wald ist der Boden auch mit Ästen und Blättern bedeckt.
Die Aufzucht mit Samen gelingt Laien nur selten. Mit Stecklingen klappt es deutlich besser. Ende Sommer die Brombeeren-Stecklinge von der Mutterpflanze schneiden. Sie sollten 2 - 3 Knospen und eine Länge von ca. 6 - 10 cm haben. Nach der Trennung die Stecklinge in einen großen Pflanztopf setzen. Als Topferde ist spezielles Anzuchtsubstrat zu empfehlen.
Damit Brombeerstecklinge wurzeln, brauchen sie viel Luftfeuchtigkeit und Wärme. Um Feuchtigkeit und Temperatur zu erhöhen, kann man sie unter Folie ziehen. Am besten wachsen sie im Gewächshaus. Nach spätestens einem Monat wurzeln die jungen Pflanzen. Man muss sie stetig bewässern. Sobald sie robust gewachsen sind, werden sie in separate Töpfe umgepflanzt. Anfang Herbst den Brombeerstrauch in den Garten umsetzen.
Die Sträucher können von verschiedenen Schädlingen befallen werden. Dazu zählen Blattlaus und Spinnmilbe. Die Brombeer-Gallmilbe (Acalitus essigi) zählt jedoch zu den ärgsten. Erkennen kann man den Befall daran, dass vereinzelte Beeren nicht reifen - sie bleiben rot. Bei starkem Auftreten können alle Früchte betroffen sein. Manchmal können Gallmilben die Pflanze auch mit Krankheiten infizieren. Man kann Brombeer-Gallmilben natürlich bekämpfen. Natürliche, wirksame Mittel sind: Befallene Knospen, Zweige und Blätter abschneiden und entsorgen (nicht in den Kompost werfen!). Bei hohem Befall den Brombeerstrauch stark zurückschneiden. Chemische Mittel sollte man nur einsetzen, wenn natürliche Maßnahmen scheitern.
Als Krankheiten treten vor allem Fruchtfäule und Grauschimmel Pilz auf. Grauschimmel ist gut zu erkennen. Typische Merkmale sind bräunliche Stellen auf Beeren, Blättern und Trieben, die schließlich von grauem Schimmel übersät werden. Grundsätzlich ist Grauschimmel an Brombeeren und anderen Pflanzen schwer zu bekämpfen. Als natürliches Mittel hat sich ein kräftiger Rückschnitt der erkrankten Triebe bewährt. Die kranken Pflanzenteile anschließend im Müll entsorgen. Ansonsten hilft Vorbeugung. Die Sträucher sollten luftig stehen, genug Platz im Garten haben und gut gepflegt werden.
Die Stacheln von Brombeerpflanzen reichen für schmerzhafte Verletzungen. Gerade für Familien mit Kindern ist das ein Problem. Schon lange werden Brombeersorten ohne Dornen gezüchtet. Die alten Zuchtsorten konnten aber bei Geschmack und Winterhärte nicht gänzlich überzeugen. Neuere, stachellose Brombeersträucher sind ertragreich und robust. Sie tragen nur wenige Stacheln oder gar keine. Gern kultiviert werden:
Im Vergleich zu anderen Obstsorten streckt sich die Ernte der Brombeere lange. Abhängig davon, welche Brombeersorten man pflanzt, kann die Erntezeit von Juli bis Oktober dauern. Es empfiehlt sich eh, mehrere Sorten zu pflanzen. Durch geschickte Sortenwahl lässt sich die Ernte besonders lang strecken. Dornenlose Brombeeren sind natürlich leichter zu ernten als jene mit Dornen. Dennoch ist es mühsam, die vielen kleinen Beeren zu pflücken. Wichtig ist, sie vollreif zu pflücken. Sie reifen nicht nach. Je früher geerntet, je sauer sind sie.
Selbst gezüchtete Beeren leisten einen wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung. Erst recht, wenn sie unbehandelt sind und frisch aus dem Garten kommen. Roh verspeist spenden die schwarzen Beeren Carotin, Vitamin C, Magnesium und Kalzium. Beim Kochen werden viele Nährstoffe zerstört. Dennoch sind Brombeermarmelade oder -Gelee köstliche Brotaufstriche respektive Speisezugaben. Auch Brombeersaft oder alkoholische Getränke aus Beeren erfreuen sich großer Beliebtheit.
Botanischer / Lateinischer Name: Rubus sectio Rubus
Blüte: weiß
Blütezeit: Spätfrühling (je nach Sorte)
Frucht: Schwarze Beeren
Ernte: August bis Oktober
Vitamine: C, Carotin
Anbau: Kultivierung als Strauch im Garten, teils mit Spalier. Man kann auch auf dem Balkon einen Brombeerstrauch pflanzen. Für den Balkon eignen sich aber nicht alle Sorten.
Winterhärte: Nur mit Winterschutz absolut frostfest
Schädlinge: Brombeer-Gallmilbe, Läuse, Spinnmilben
Krankheiten: Fruchtfäule, Grauschimmel-Pilz
Besonderheiten: Stacheln, lange Erntezeit
Besondere Sorten: Brombeeren ohne Dornen sind eine Besonderheit. Sie werden im Garten gern gepflanzt. Beliebt sind zum Beispiel Little Black Prince, Navaho Bigandearly und Navaho Summerlong.