Im Grunde ist es nicht schwierig Tomaten selber zu pflanzen. Ob im Garten, Gewächshaus oder im Topf auf dem Balkon, Tomaten Pflanzen kann man überall anbauen. Andererseits hat schon mancher Hobbyzüchter seine komplette Tomatenernte verloren, weil Krankheiten wie die Kraut- und Braunfäule die Pflanzen befallen haben. Wer sich aber an die wichtigsten Tipps hält, wird meist auch gute Erträge erzielen. Die hier aufgeführte Anleitung verrät, wie und wann man Tomaten anpflanzen muss.
Vergleich: Tomaten selber aussäen oder Jungpflänzchen setzen?
In Baumärkten und Gartencentern ist das Angebot an Tomatensamen und jungen Topftomaten groß. Wer direkt junge Tomaten anpflanzt, spart Arbeit und Zeit. Andererseits sind Samen natürlich wesentlich günstiger als vorgezogene Tomatenpflänzchen. Außerdem ist die Sortenauswahl bei Samen erheblich größer als bei Topfpflanzen. Letztendlich ist es aber auch eine Frage, wieviel Freude man an der Aufzucht hat.
Pflanzzeit: Wann muss ich junge Tomaten Pflanzen setzen?
Der beste Zeitpunkt um Tomaten Jungpflanzen zu setzen liegt zwischen April (im Treibhaus) und Mai (im Garten). Im Treibhaus kann aufgrund des besseren Kälteschutzes etwas früher gepflanzt werden, ab etwa dem 15. April, im Freiland gut einen Monat später wenn die Eisheiligen vorbei sind. Bitte beachten: Nur beheizte Treibhäuser bieten echten Frostschutz.
Anleitung: Tomaten mit Samen pflanzen - Standort, Erde, keimen, pikieren
- Zunächst suchen wir einen warmen, lichten Standort. Meist eignen sich Fensterbänke sehr gut zum vorziehen.
- Gesät wird Ende Februar bis Anfang März.
- Optimal zur Keimung sind spezielle Saatschalen (Fachhandel). Diese Schale mit ungefähr 5cm Aufzuchterde befüllen.
- Nun alle Sämlinge in 4 - 6 mm tiefe Pflanzlöcher stecken und mit Erde abdecken. Anschließend gut bewässern.
- Der Boden muss von jetzt an stets angefeuchtet bleiben, am besten täglich 2-3 mal leicht begießen. Zur Bewässerung sind Sprüher empfehlenswert, damit lässt sich das Wasser fein und gleichmäßig verteilen.
- Zur Keimung sind ungefähr 18 - 22° Raumtemperatur nötig. Nach knapp 2 Wochen zeigen sich dann erste Blättchen.
- Haben sich die ersten beiden Blätter voll ausgebildet, können wir das Minipflänzchen in einen größeren Topf (etwa 8-10 cm breit) pikieren (umpflanzen). Hierfür sind Pikierstäbe (Gartenhandel) sehr hilfreich. Vorsichtig die Tomatenwurzeln freimachen und Erde an den Wurzeln entfernen. Das Wurzelwerk muss robust und weiß aussehen. Ist es dagegen bräunlich, sollten diese Tomatenpflänzchen erst gar nicht umgepflanzt werden. Mit Pikierstab Pflanzlöcher in den größeren Topf machen und Jungpflänzchen einsetzen.
- Die Pikierung ist kein Muss, zahlreiche Hobbygärtner verzichten ganz darauf. Sie suchen sich einfach alle kräftig aussehenden Pflanzen raus.
- Sobald die jungen Tomaten Pflanzen im Topf sind, bleiben sie entweder weiterhin am Fester stehen oder sie werden im Tomaten Gewächshaus weiter gezüchtet.
Junge Tomaten in den Garten setzen
- Tomaten Pflanzen sind nicht winterhart. Daher erst um den 20. Mai herum, wenn keine Spätfrost Gefahr mehr besteht, die jungen Tomaten ins Gemüsebeet einpflanzen.
- Alternativ bietet sich die Gewächshauskultivierung an, welche sogar noch besser als eine Aufzucht im Freien ist. In Folien- oder Glastreibhäusern stehen die empfindlichen Tomaten besser geschützt als im Garten. Meist bleiben sie dort eher vor Krankheiten verschont und bringen höhere Ernteerträge. Allerdings gibt es auch Nachteile, Tomaten im Gewächshaus zu züchten. So muss beispielsweise ständig gelüftet werden. Hier kann man mehr dazu lesen.
- Im Garten suchen wir einen sonnigen Platz aus, wenn möglich an der Südseite. Tomatengewächse brauchen viel Wärme und Licht zum Wachstum. Optimal wäre ein regengeschützter Standort direkt an der Häuserwand. Regen begünstigt den Krautfäulebefall.
- Der Gartenboden sollte aufgelockert, durchlässig und nährstoffhaltig sein. Staunässe darf nicht entstehen.
- Beim Pflanzen von Tomaten auf den richtigen Abstand achten. Als idealer Pflanzabstand haben sich gut 0,5 Meter erwiesen.
- Pflanztiefe: Jungtomaten bis zum ersten Blätter Ansatz in den Boden einpflanzen.
- Am besten die Löcher mit Kompost oder Mist auffüllen.
- Sämtliche Tomatensorten benötigen eine Stütze an der sie hochranken können. Gut zum Stützen sind zum Beispiel Stahlstäbe. Wichtig ist, zunächst sämtliche Rankhilfen zu entkeimen um etwaige Pilze vom letzten Einsatz zu vernichten. Zur Entkeimung eignet sich Brennspiritus sehr gut.
- Die Stützstäbe in den Gartenboden bohren und die Triebe anbinden. In der Wachstumsperiode immer wieder mal nachfixieren.
- Wer auf den Aufbau von Rankstäben verzichten möchte, kann alternativ Tomatenbüsche pflanzen, diese brauchen keine Stützhilfe. Entsprechende Sorten sind im Gartencenter erhältlich.
- Bewässerung und Düngung: Kein Wasser auf Tomatenblätter und -stengel gießen, nur den Boden bewässern. Feuchte Pflanzenteile begünstigen Braunfäule und andere Pilzerkrankungen. Zur Stickstoff und Nährstoff Versorgung ist Kompostdünger sehr gut. Alternativ stickstoffreichen Dünger geben.
Auf Terrasse und Balkon: Tomaten im Topf pflanzen
- Natürlich kann man Tomaten auch in Töpfen oder Kübeln anpflanzen und auf den Balkon stellen. Der Pflanztopf sollte aber schon 5-6 Liter Fassungsvermögen haben.
- Im Optimalfall stehen alle Tomaten Pflanzen auf dem Balkon überdacht. Natürlich brauchen sie genauso viel Sonne und Wärme wie freistehende Gartentomaten.
- Ansonsten sind beim Säen bzw Einpflanzen von Kübeltomaten die selben Tipps zu beachten wie bei frei wachsenden Tomaten. (siehe oben)