n einem harmonischen Miteinander präsentiert sich die Biogarten Anlage bunt und als Paradies für nützliche Insekten. Den Boden schützt kleingehäckseltes Astwerk oder Schnittreste vom Rasenmäher vor dem Austrocknen. In diesem Garten gehen alle, Pflanzen und Tiere, eine Symbiose ein. Die Studentenblumen halten Fadenwürmer von den Erdbeeren fern, die Buschbohnen bekommen durch das Bohnenkraut Unterstützung gegen die Läuse. Das ist Nachbarschaftshilfe der besonderen Art. Ein geben und nehmen herrscht auch in den üppigen Blumenbeeten. Es lohnt sich, einen biologischen Garten anzulegen.
Viele der dort vorhandenen Blütenarten bieten Nahrung für Weichkäfer, Flor- und Schwebfliegen. Solang sich diese Tierchen allerdings noch im Larvenstadium befinden, lassen sie sich Milben, Schild- und Blattläuse munden. Der Marienkäfer gehört ebenfalls zu den gern gesehenen Gästen in diesem Garten. Wer Bienen, Hummeln und auch Schmetterlinge anziehen möchte, sollte auf die Aussaat von Mohn, Kerbel, Kamille und gelben Wucherblumen wirklich nicht verzichten. Einer bunten Auswahl von Margeriten, Nelken und Wicken sind diese geflügelten Nützlinge ebenfalls nicht abgeneigt.
Ein sehr wichtiges Thema ist Kompostieren im Biogarten. Kompostiert werden darf fast alles, was uns die Natur bietet. Bereits gekochte Speisen oder blühendes Unkraut sollte man aber vermeiden. Je mehr Vielfalt auf den Kompost kommt, desto besser verrottet das Ganze. Wer die Möglichkeit besitzt, sollte den Kompost mit Dung von Schafen, Kühen und so weiter anreichern. Sicherlich wird dieser Bereich nicht gerade zum wohlriechendsten gehören, doch ohne Kompost wäre die Symbiose nicht perfekt. Würmer und Bakterien beschleunigen das Kompostieren ungemein. Mit ausreichend Sauerstoffzufuhr und Feuchtigkeit erledigt sich der Rest von ganz allein.
Wie definiert man eine Biogärtner? Kurz und prägnant gesagt: Ein Biogärtner steht im Einklang mit der Natur, er schadet ihr auf keinen Fall. Biologisch gärtnern bedeutet aber genauso, an die eigene Gesundheit zu denken. Längst ist erwiesen, dass sämtliche chemische Zusätze äußerst bedenkliche Nebenwirkungen haben, sowohl für den Menschen selbst als auch für das ökologische Gleichgewicht der Natur.
Man kann von heute auf morgen einen Biogarten anlegen. Beim völligen Verzicht auf Pflanzenschutzmittel muss man freilich manch angeknabberten Salatkopf in Kauf nehmen. Durch geschicktes Anlocken von nützlichen Tieren sowie dem Einsatz natürlicher Bekämpfungsmaßnahmen fallen die Verluste aber meist geringer aus, als viele denken. Weiterhin kann chemischer Dünger durch Kompost, Pflanzenjauche und Mulch ersetzt werden. Wer 100% biologisch gärtnern will, wird außerdem Mischbeete im Garten anlegen, wo Kräuter, Zierblumen und Gemüse Seite an Seite wachsen. Diese Form des Anbaus ist nicht nur ausgesprochen natürlich, sie stärkt ebenfalls sämtliche Pflanzen und dezimiert Krankheits- wie Schädlingsbefall.
In der professionellen Landwirtschaft ist der Umstieg vom herkömmlichen zum biologischen Anbau nicht so einfach zu vollziehen wie im eigenen Garten. Letztendlich geht es um höchst mögliche Bodenausbeute bzw. Gewinnmaximierung, kein Bauer kann es sich beispielsweise leisten, einen Teil seiner Ernte an Schädlinge zu verlieren ohne die Preise signifikant zu erhöhen. Doch viele Unternehmer haben aus der Not eine Tugend gemacht und gärtnern biologisch inzwischen. Und die Produkte vom Biobauern finden reißenden Absatz bei den Konsumenten, trotz höherer Preise. Es hat sich ein völlig neues Gesundheitsbewusstsein manifestiert, (Gen) behandelte Nahrungsmittel, Zusatzstoffe o.ä. will kaum noch einer verspeisen. Als Verbraucher haben Sie jeden Tag im Supermarkt die Wahl, chemisch behandelte Billig Produkte oder gesund aber teurer vom Biogärtner. Glücklicherweise hat jeder Discounter inzwischen Biowaren im Sortiment, so dass diese im Grunde für jeden erschwinglich sind.