Die Anforderungen für Hausbauer an eine sinnvolle Gartenplanung sind in den letzten Jahren zunehmend gewachsen. Dies liegt vor allem daran, dass deutsch Gärten aufgrund schrumpfender Grundstücksgrößen immer kleiner werden. Schließlich muss der vorhandene Platz gut genutzt werden, ohne dabei einen vollgestopften kleinen Garten zu kreieren. Gerade die Planung von Reihenhausgärten wird aufgrund kleiner Flächen zur Herauforderung. Bevor der Hausbesitzer mit der Planung beginnt, muss er sich auch im klaren sein, dass es sich dabei um einen fortlaufenden Prozess handelt. Soll heißen: Die Planung läuft im Grunde solange wie man einen Garten hat, denn ständig muss man sich neuen Aufgaben stellen. Im folgenden haben wir wichtige Tipps und Ideen zusammengestellt.
Bei der Planung sollte unterschieden werden, ob sich das Grundstück eher im ländlichen oder städtischen Umfeld befindet. Zu einem Garten in der Stadt passen eher moderne architektonische Stilelemente, hier können Pflanzen bewusst als Steigerung oder Kontrastmittel zur Hausarchitektur eingesetzt werden. In ländlichen Gebieten hingegen ist zu einer natürlichen Bepflanzung der Gärten zu raten. Die Pflanzen sollten sich hier perfekt ins Landschaftsbild einfügen. Tipp: Um Ideen für die Gartenplanung zu sammeln, kann es sehr nützlich sein, sich nach örtlichen Besonderheiten zu erkundigen: Handelt es sich z.B. um ein Grundstück mit historischem Hintergrund, gibt es ein Schloss in der Nähe usw. Passend dazu können historische Stilelemente mit in die Gartenplanung einbezogen werden, um sich später an einem einzigartigen Garten zu erfreuen.
Einen Ziergarten zu planen ist besonders schwierig. Zum einen sollten die Pflanzen später mit dem Umfeld der Natur und Nachbarn harmonisieren. Zum anderen möchten man sich ein kleines Paradies mit viel Freiraum und Sonne erschaffen, das dazu möglichst vor Blicken von Nachbarn geschützt ist. Aufgrund der dichtbesiedelten Wohngebiete wird dies damit zu einer großen Herausforderung bei der modernen Gartenplanung: Viele luftig freie Gartenfläche, wo man sich unbeobachtet fühlt ohne dabei zugewaschen oder eingezäunt zu werden.
Wer sich im klaren ist, wie der Garten in etwa aussehen wird, sollte nun den Garten zunächst auf Papier planen. Um eine ziemlich genau Gartenplanung zu kreieren geht man wie folgt vor: Zuerst den Hausgrundriss (Maßstab 1 : 100, 1cm = 100cm in Natur) auf Papier (am besten transparent) zeichnen. Transparentes Papier hat den Vorteil, dass man es auf das Vorlageblatt mit Grundriss legen kann und so Änderungen ausprobieren kann ohne alles immer neu aufzuzeichnen. Als nächstes alle Punkte von den Grundstückangrenzungen zu den Ecken des Hauses messen, die Entfernungswerte auf der Zeichnung eintragen und alle Punkte miteinander verbinden. Die erste Überlegung ist nun, entsprechende Sicht- bzw. Lärmschutz Elemente zu planen. Zaun, Mauer, Rankgitter oder Pflanzenwuchs sollten geschickt platziert werden und sich dem Gebäude in einer Linie anpassen. Dabei sollte nicht vergessen werden die Baumaßnahmen ggf. mit Nachbarn und der Stadtverwaltung zu klären, denn vieles ist genehmigungspflichtig.
Um Sonneneinwirkung und Schatten im Garten zu planen, sollten unbedingt die Himmelsrichtungen vermerkt werden. Das Klima muss bei der Gartenplanung sorgfältig durchdacht werden. Wo wird es feucht und warm oder trocken und kühl sein? Dabei müssen sämtliche Faktoren Sonne, Schatten, Regen und Wind mit eingeplant werden. Eine fachkundige Meinung einzuholen, ist in vielen Fällen ratsam. Genauso wichtig wie das Klima ist der Boden. Auf keinen Fall ist den Pflanzen der leblose auseinandergepflügte Boden zuzumuten, der auf der Baustelle hinterlassen wurde. Die Pflanzen haben ganz unterschiedliche Anforderungen an der Bodenbeschaffenheit, einige benötigen einen lehmigen oder saueren andere einen Humusboden usw. Wer sich für seine Pflanzen entschieden hat, sollte sich anschließend nach dem optimalen Boden für diese Pflanzen erkundigen. Auf der gezeichneten Gartenplanung sollten die Pflanzen und optimalen Bodenbeschaffenheiten dann genau vermerkt werden.
Ebenfalls muss die Geländeform bei der Planung berücksichtigt werden. Wird der Garten eben, am Hang oder gibt es Neigungen? Wer bei der Gartenplanung eine Hanglage berücksichtigen muss, steht einigen Besonderheiten gegenüber wie verminderte Sonneneinstrahlung oder Wasseransammlung, je nachdem wie der Hang verläuft. Hier lassen sich aber gestalterisch sehr schöne Effekte mit Pflanzen erzielen.
Noch ein Tipp für kleine Grundstücke: Ein kleiner ebener Garten kann durch den Bau von künstlichen Höhenabstufungen (Hügeln und Senken) in der Tat vergrößert werden.
Wer alles in seiner Gartenplanung eingezeichnet hat, geht nun noch mal ins Detail. Heißt im Klartext weiterführende Überlegungen anstellen z.B. „Hab ich genug Platz für Bäume und Sträucher geplant, auch wenn diese in vielen Jahren ausgewachsen sind? Ist die Sitzfläche der Terrasse groß genug? Ist genug Abstand zwischen Pflanzen und dem Rasen eingeplant, so dass ich auch ungehindert Rasen mähen kann?“ usw. Auch bei diesen Nachüberlegungen ist Sorgfalt angebracht, ansonsten müssen später u.U. unbequeme Änderungen im Garten vorgenommen werden.
Die Preise für sämtliche Baustoffe wie Sand, Kies, Betonpflaster etc. können im Baufachhandel erfragt werden. Ebenfalls kann man sich dort nach Leihmaschinen (Hilfsgeräte, Betonmaschine, etc.) erkundigen. Im Baumarkt, Garten Center, Gärtnerei oder Baumschule erfährt man die Pflanzen Preise. Wer die Gartenbau Arbeiten nicht selber ausführen möchte, muss etwa den doppelten Preis pro m² einkalkulieren. Wenn z.B. 1 m² Bodenplatten 48,- Euro kosten, dann erhöht sich der Preis auf etwa 96,- Euro inklusive Lohnkosten pro m². Wer außerdem einen Garten Architekten für die Gartenplanung bzw. Anlage engagieren möchte muss in etwa noch mal 20 % der gesamten Baukosten als Honorar dazu addieren.
Im Handel gibt es diverse Software Angebote zum Planen von Gärten. Außerdem gibt es auch einige kostenlose Programme. Im großen und ganzen scheinen die meisten dieser Programme nicht sehr bedienerfreundlich oder befriedigend im Ergebnis zu sein. Der Preis für gute Gartenplanungs-Software ist entsprechend höher. Wer dennoch mit einer Software seinen Garten planen möchte, sollte diese möglicht vor dem Kauf im Laden oder per Demoversion testen.
Unter Gartenbau versteht man heute einen kompletten Wirtschaftszweig. Die Garten- und Landschaftsbauer, kurz Galabauer, beschäftigen sich heute nicht nur rein mit der Pflanzenwelt der Gärten, sondern führen auch Tiefbauarbeiten zur Anlage des Gartens und begeleitende Pflasterarbeiten für Gartenwege aus. Gerade bei der Anlage von Gärten in Hanglage kann es von Vorteil sein, auf Eigenarbeit zu verzichten und den Profi an das Werk zulassen. Der Garten- und Landschaftsbauer kommt mit großem Gerät und fängt mit dem Bagger und riesigen Sandsteinen das Gelände ab und schafft so mehrere Terrassen, die dann jeweils unterschiedlich genutzt werden können. Unabhängig davon stellt der Gartenbau in Deutschland auch einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. 1,3 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche werden für Gartenbau verwendet. Das sind immerhin mehr als 2000 Quadratkilometer Anbaufläche. Angebaut werden neben den klassischen Produkten wie Spargel und Erdbeeren aber auch Obst, Zierpflanzen und Schnittblumen.
Der Gemüseanbau nimmt im Gartenbau den größten Anteil ein. Unterschieden werden der Freilandanbau und der Anbau unter Glas in Gewächshäusern. An erster Stelle im Freilandanbau steht der nur für eine kurze Saisonzeit verfügbare Spargel, gefolgt von den Möhren, Gurken, Spinat und Salat. Tomaten, Gurken und zahlreiche Salatarten werden wegen ihrer Empfindlichkeit auch in großen Gewächshäusern gezüchtet. Das gilt übrigens auch für den Gemüseanbau im eigenen Garten. Auch hier kommen Hochbeete und vermehrt auch kleine Gewächshäuser zum Einsatz. Ebenfalls bedeutend im Gartenbau ist der Obstanbau. Hier werden die klassischen Früchte wie Äpfel, Kirschen und Birnen aber auch das Beerenobst mit den Erdbeeren an der Spitze angebaut. Spezielle Formen des Gartenbaus finden sich im Zierpflanzen- und Blumenanbau sowie in der Sparte Friedhofsgärtnerei. Generell gilt, dass alle diese Ausprägungen des Gartenbaus auch in den privaten Gärten Anwendung finden.