Merkmale von Liliengewächsen
Zwischen all den Zier- und Nutzpflanzen stechen Liliengewächse (Liliaceae) auf ihre Weise heraus. Diese anmutigen Pflanzen bringen über 600 verschiedene Arten hervor, viele prächtige Lilien Sorten (Lilium) wurden schon vor tausenden von Jahren kultiviert. Als schöne Garten- oder Zimmerpflanze sind Lilien als Schnittblumen oder Topfpflanze hierzulande populär, im asiatischen Raum werden einige Liliengewächse als Heilpflanze oder Nahrung eingesetzt.
Mit toller Optik und ihrem verführerischen Geruch können Schnittblumen Lilien besonders überzeugen. Als Brautstrauß sind sie ohnehin eine wahre Pracht. Im Vergleich zu Rosen kann man allerdings Lilien nicht trocknen und somit für die Ewigkeit aufheben.
Neben heimischen sind vor allem asiatische und orientalische Lilien Arten begehrt. Dabei finden auch vermehrt bis dato seltene Sorten immer mehr Anhänger. Als gutes Beispiel sind japanische Lilien (Lilium leichtlinii) zu erwähnen. Kaufen und Anpflanzen kann man dabei jede beliebige Farbe. Ob rosa, pink, gelbe, grüne, rote oder blaue Lilien Farben, für jeden Geschmack ist der richtige Farbton zu haben. Dabei gibt es sowohl einjährige wie auch mehrjährige Lilien Sorten.
Neben der richtigen Farbe ist für manche wichtig, wann Lilien blühen. Je nach Art blühen sie zwischen Mai und Juli. Wer verschiedene Sorten in seinem Blumenbeet vereint, kann die Blühzeit noch etwas strecken.
So herrlich wie sie auch blühen, doch leider sind Teile von Lilien giftig für Katzen, Hunde sowie andere Haustiere und Menschen, vor allem Kinder.
Insgesamt hält sich ihre Pflege in Grenzen. Zwar haben einige Untersorten spezifische Ansprüche, doch im allgemeinen kann die folgende Pflegeanleitung für viele Lilien Stauden angewandt werden:
Im Garten ist der optimale Standort für Lilien Blumen halbschattig bis sonnig. Direktes, dauerhaftes Sonnenlicht bekommt ihnen aber nicht. Der Untergrund sollte aufgelockert, nährreich mit Sand- und Lehmanteilen sein. Vor allem muss überflüssiges Wasser gut abfließen können, denn die Pflanzen mögen keine anstauende Nässe. Bei ungünstigen Bodenverhältnissen eventuell eine Drainage im Garten verlegen. Im Sommer gleichmäßig begießen, Boden nicht vertrocknen lassen.
Streng genommen müssen überhaupt keine Blumen oder Gehölzer im Garten künstlich gedüngt werden. In der Natur wächst schließlich auch alles von selbst. Dennoch können Hornspäne oder Blaukorn-Dünger, maßvoll eingesetzt, Abwehr, Wuchs und Lilienblüte merklich fördern. Alternativ kann selbst hergestellter Organdünger verabreicht werden.
Es gibt verschieden Schädlinge und Krankheiten die Lilien befallen können. Dazu zählen in erster Linie:
Viren Befall: Zur Zeit sind 21 Virenarten für Liliengewächse bekannt. Stark verbreitet sind vor allem Lily-Mild-, Tabak- und Gurkenmosaik sowie Lilien-X Virus. Zu erkennen ist der Virenbefall am kräuselichem Laub oder an Blättern mit blassen, scheckigen Flecken. Chemische Mittel helfen nicht gegen Viren, angefallene Pflanzen müssen verbrannt oder im Hausmüll entsorgt werden. Ansonsten kann sich der Virus schnell auf andere Pflanzen übertragen. Überträger sind meist Läuse und andere Insekten. Bei hartnäckigem Auftreten empfiehlt sich auf Virenresistente respektive tolerantere Sorten umzusteigen. Hier sind allen voran asiatische Lilien Blumen zu erwähnen.
Pilzbefall: Es gibt diverse Pilzarten, die Lilienpflanzen befallen können. Besonders gefürchtet ist der Fusarium-Pilz. Dieser höhlt die Lilienzwiebeln aus, am Ende bleibt nur noch die abgestorbene Pflanze zurück. Erkennbar ist diese Lilien Krankheit meist erst, wenn die Spitzen des Laubs vergilbt aussehen.
Nicht minder gefährlich ist Grauschimmelfäule, erkennbar an grün bzw. bräunlich gefleckten Laubspitzen. Auch dieser Pilz führt häufig zum Pflanzentod.
Leider reicht es meist nicht aus, nur die erkrankten Pflanzen zu vernichten. Denn die Pilzsporen halten sich oft hartnäckig jahrelang im Gartenboden. So ist mitunter der Lilien Standort zu wechseln.
Pilze entstehen gerade dann, wenn Stauden bzw. Blumen im Beet zu dich aneinander wachsen. Aufgrund mangelnder Luftzirkulation bleibt Feuchtigkeit auf den Pflanzen zurück, der optimale Nährboden für Pilzkrankheiten entsteht. Daher stets genügend Pflanzabstände belassen und Standorte meiden, wo kein Lüftchen weht.
Tierische Schädlinge: Ein weit verbreiteter Lilien Schädling ist der Lilienhähnchen Käfer (Lilioceris lilii). Dieser ist im Schnitt ca. 7 mm groß und mit seiner auffällig roten Farbe kaum zu übersehen. Bei vermehrtem auftreten können insbesondere die Käfer Larven nahezu die komplette Pflanze vertilgen. Mühselig, aber biologisch und effektiv ist, die Tiere mit der Hand abzusammeln. In schlimmen Fällen lassen sie sich mit chemischen Pflanzenschutzmitteln bekämpfen. Weitere Lilien Schädlinge sind Thripsen, Gartenschnecken, Fadenwürmer und Blattläuse.
Abgesehen von Insekten tritt zudem die Wühlmaus als Schädling auf. Sie frisst gerne die Zwiebeln von Lilien.
Verkümmerter Wuchs: Hin und wieder kann es zu anormalen Auswüchsen kommen, für die es keine botanische Erklärung gibt. Oft erscheinen diese einmalig, im Folgejahr wächst die Blume wie gewohnt.
Für missgebildete Knospen können aber auch Lilienminier-Fliegen (Lat. Liriomyza urophorina) verantwortlich sein. Dieser Schädling verteilt Eier in den heranwachsenden Lilienknospen, die sich dadurch missbilden oder ganz abfallen.