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    Pflege von Schmucklilien (Afrikanische Lilien): Überwintern und vermehren

    Bezüglich ihrer Abstammung ist der Name irreführend. Schmucklilien Pflanzen (Agapanthus praecox) auch Liebesblumen genannt, zählen nämlich zu den Amaryllis- und nicht zu den Liliengewächsen. Besonders ansprechend wirken Agapanthus Pflanzen auf Balkonen in Kübeln oder zur netten Begrüßung im Vorgarten. Ihre Blütezeit ist zwischen Juli und August, neben der Blütenpracht wirken auch die länglichen Blätter sehr graziös. So schön sie auch sind, afrikanische Lilien brauchen im Sommer und Winter Pflege. Doch mit der richtigen Pfleganleitung wachsen Schmucklilien zu tollen Blumen heran. Folgend einige Tipps zur Pflege.

    Boden und Standort

    Im Garten braucht die Schmucklilie einen Standort mit viel Sonne. Dieser sollte gleichzeitig wenigstens etwas Schutz vor Wind und Wetter bieten. Sehr gut eignen sich oftmals Plätze auf Terrassen, Balkonen oder in Vorgärten. In Töpfen oder Balkonkästen macht die schmucke Agapanthus erst recht eine gute Figur.

    Im Garten ist ein fruchtbarer Untergrund mit erhöhten Humus- und Lehmanteilen ideal. Im Topf gepflanzt, erfüllt gewöhnliche Pflanzerde alle Ansprüche. Besondere Substrate sind normalerweise nicht nötig.

    Bewässerung und Düngung

    Während des Sommers Schmucklilien stets gießen, so dass die Erde leicht feucht bleibt. In regelmäßigen Abständen mäßige Wassermengen geben, dabei anstauendes Wasser auf alle Fälle vermeiden. Im Winter die Agapanthus ungefähr alle 4 bis 5 Wochen gießen. Der Boden bleibt zwar im Winter trockner, sollte aber nicht völlig austrocknen.

    Von Frühling bis Herbst Schmucklilien düngen. Eine Düngung kann etwa 2-3 mal im Monat erfolgen. Mit gut genährter Erde wachsen sie auch ohne Düngemittel gesund und kräftig heran. Allerdings fallen Blüte und Blätter mit Dünger oft merklich üppiger aus. Manchmal kommt es vor, dass Agapanthus ohne Düngemittel gar nicht blühen. Letztendlich brauchen sie für ihre mächtigen Blüten reichlich Nährstoffe.

    Überwinterung: Schmucklilien sind nicht winterhart

    Draußen im Freien können Schmucklilien nicht überwintern. Sie sind selbst bei besten Bedingungen im Garten nur bedingt winterfest und schon gar nicht frostresistent. Optimal zur Überwinterung im Haus sind lichte Kellerräume oder Dachböden. Ideal sind Innenraum Temperaturen von etwa 6-8 Grad. Während des Winters nur mäßig bewässern (1 x Monat) und nicht düngen.

    Tipp: Selbst immergrüne Agapanthus Sorten können im Winter ihr Laub abwerfen. Nicht gleich an Krankheiten oder falsche Pflege denken. In aller Regel wachsen nach der Überwinterung wieder prächtige Triebe und Blätter nach.

    Nach dem Winter müssen sie sich erst wieder an pralles Sonnenlicht gewöhnen. Direkt in voller Sonne kann ihr Laub verbrennen. Am besten sämtliche Pflanzen an bewölkten Tagen nach draußen stellen.

    Rückschnitt

    Sommergrüne Sorten: Vor dem Winter Schmucklilien zurück schneiden.

    Immergrüne Sorten: Kein Schnitt nötig, nur gelegentlich verwelktes Laub oder kranke Triebe abschneiden.

    Schmucklilien vermehren: Durch Teilen oder Samen

    Eine nicht ganz einfache Methode zur Vermehrung von Schmucklilien ist teilen. Die Teilung erfolgt in ihrer Ruhephase zwischen Herbst und Frühjahr. Hierfür am besten Exemplare mit den kräftigsten Blüten wählen und vorsichtig ihre Ableger trennen. Das größte Problem dabei ist, ihre verwickelten Wurzelausläufer auseinander zu bekommen, vor allem ohne die Wurzeln zu verletzen. Im Idealfall kann man aus größeren Pflanzen bis zu 20 neue Pflänzchen ziehen. Nach der Teilung wird die Mutterpflanze 1-2 Jahre keine Blüten tragen. Auch wenn sauberes Teilen schwierig ist, so hat es insbesondere den Vorteil, saubere Sorten statt etwaiger Mischlinge zu kultivieren.

    Alternativ lassen sich Agapanthus durch Samen vermehren. Hier kann von Sortenreinheit meist keine Rede sein. Je nachdem wie die Pollen bestäubt wurden, entstehen häufig Mischlingpflanzen, was aber keineswegs schlecht sein muss. Die beste Pflanzzeit für Schmucklilien-Samen liegt im Zeitraum von Januar bis März. Bis die Saat keimt, dauert es ungefähr 4-6 Wochen, allerdings nur bei Temperaturen über 20 Grad. Ist es kühler, kann es wesentlich länger dauern bis alle Samen keimen. Wann neu gesäte Agapanthus Pflanzen erste Blüten tragen, lässt sich schwer verallgemeinern. Mancher Hobbygärtner erfreut sich schon im nächsten Sommer daran, bei anderen dauert es drei Jahre. Normalerweise dauert es bei der Samen Vermehrung aber länger als beim Setzen von geteilten Pflanzen.

    Umtopfen ist nur selten nötig

    Im Vergleich zu anderen Gewächsen im Topf muss man die Schmucklilie kaum umtopfen. Wird sie zu früh umgetopft, kann es sogar sein, dass nur noch Laub denn Blüten wachsen. Diese Pflanze mag es tatsächlich eng im Topf. Wenn sie umgepflanzt wird, dann die Pflanzerde gut fest drücken. Nach der Umpflanzung kann es einige Zeit dauern bis die Blume wieder in voller Blüte steht.

    Häufiges Problem: Schmucklilie blüht nicht

    Hierfür kann es verschiedene Ursachen geben. Wie schon erwähnt, mögen diese schönen Blühpflanzen enge Räume. Haben sie zu viel Erde, entwickeln afrikanische Lilien häufig nur kräftige Blätter statt Blütendolden aus.  Außerdem kann es nach Umpflanzung oder Teilung lange dauern bis sie wieder blühen. Meist stehen sie erst wieder in voller Blüte wenn sich ihre Wurzeln weitläufig ausgebreitet haben. Oftmals fehlt es zudem an Nährstoffen, diese Starkzerrer brauchen reichlich Nahrung um ihre mächtige Blüte zu entwickeln. In vielen Fällen hilft schon Dünger. 

    Große Sorten Vielfalt

    Es gibt sommer- und immergrüne Arten. Zur Zeit sind über 500 kultivierte Schmucklilien Sorten bekannt, wobei die genaue Zugehörigkeit einzelner Agapanthus Pflanzen oft schwer ist. Denn manche Agapanthus Arten unterscheiden sich nur in Nuancen voneinander, was häufig zu Missverständnissen führt. Dabei ist ihre Artenvielfalt gewaltig, alleine schon bei den Farben und Größen. Ob blaue oder weiße Schmucklilien, sie erblühen in herrlichen Tönen. An der Spitze in Punkto Größe stehen Pflanzen, die gut 1,80 m bis 2,20 m hoch ragen. Andere Sorten erreichen dagegen gerade mal 15 cm Wuchshöhe. Kultivierte Sorten werden nochmal gruppiert, diese unterteilen sich in Africanus-, Campanulatus-, Headburne- und Praecoxgruppe.

    Video: Schmucklilie pflegen und überwintern


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