Der Pflaumenbaum (Prunus domestica), volksmündlich auch Zwetschgen Baum, zählt sicherlich zu den pflegeleichten Obstbäumen im Garten. Seine süßen Pflaumen Früchte sind nicht bloß zum Direktverzehr ein Genuss. Sie sind für Kuchen, Pflaumenmus und Nachtisch Rezepte begehrt. Mancher braut gar Pflaumenschnaps daraus.
Die Aufzucht von Pflaumen ist im kleinen und großen Garten möglich. Es gibt aber einiges bei den wärmeliebenden Prunus Pflanzen zu beachten. Aufgrund der relativ frühen Blütezeit (ab März) kann Frost die Blüten gefährden. Problematisch können beim Pflaumenbaum zudem Krankheiten und Schädlinge sein. Mit richtiger Pflege lässt sich die Abwehr des Baums aber stärken. Auch die Pflanzung muss sorgfältig erfolgen. Dazu folgende Tipps:
Standort
Pflaumenbäume mögen Standorte, die reichlich Sonnenlicht und möglichst Frost- und Windschutz bieten. Warme Südseiten sind sicherlich ein optimaler Standort im Garten.
Kleine und große Sorten
Es gibt zahlreiche große und klein wachsende Pflaumen Sorten. Man sollte nicht versuchen, breitwachsende Baumriesen in kleine Beetnischen zu zwängen, nur um möglichst viele Pflaumenfrüchte zu ernten. Selbst für kleinste Standorte gibt es Lösungen. So lassen sich z.B. Pflaumen auf Spalieren anpflanzen oder als kleine Büsche kultivieren. Mehrere kleine Pflaumenbäumchen bzw. Sträucher werfen genauso viel Früchte ab wie 1 großer Baum. Gut sortierte Baumschulen und Gartencenter bieten sämtliche Sorten an. Steht dagegen reichlich Gartenfläche zur Verfügung, sind hochwachsende Stämme mit Wuchshöhen von ca. 6-8 m sicher eine gute Wahl.
Boden
Pflaumenpflanzen stellen keine hohen Ansprüche an ihren Untergrund. Im Gegensatz zu vielen anderen Gewächsen mögen sie aber eher lehmig-schwere Gartenböden. Allerdings sollte das Bodenmilieu nicht zu sauer sein; in solchen Fällen die Erde zusätzlich kalken. Ferner sind leicht feuchte Böden mit hohem Nährstoffgehalt vorteilhaft. Hin und wieder den Boden vorsichtig jäten ohne flachwachsende Wurzeln zu schädigen.
Gießen
Junge Pflaumenbäumchen müssen anfangs gut bewässert werden. Ihre Wurzelausläufer sind nur flach im Boden, somit können Jungpflanzen kaum Wasser speichern. Im Alter reichen die Pflaumenbaum Wurzeln tief ins Erdreich und können sich längere Zeit selbst versorgen.
Rückschneiden
Spröde und erkrankte Triebe im Frühjahr wegkürzen. Zu üppigen Wuchs ggf. im Frühsommer auslichten. Sind Äste zu stark mit Pflaumen behangen, können sie schnell abbrechen.
Überwintern
Für gewöhnlich sind Pflaumenbäume ausreichend winterhart in unseren Breitengraden.
Erntezeit
Am Sommerende werden Pflaumen geerntet. Entsprechend große, gut gepflegte Pflaumenbäume oder große Büsche können durchaus 20 bis 30 Kilo Früchte abwerfen. Allerdings kann Pflaumenobst nur kurze Zeit gelagert werden. Überschüssige Früchte lassen sich einfrieren oder zu Mus, Kompott o.ä. verarbeiten. Sollen die Pflaumen eingemacht werden, diese nicht vollreif ernten, sondern etwas früher.
Es gibt zahlreiche Schädlinge und Krankheiten, die Pflaumenbäume befallen. Wenn die Blätter des Pflaumenbaums hängen bzw kräuseln könnten beispielsweise Pilzkrankheiten, Viren oder Schädlinge dafür verantwortlich sein. Auch beschädigte, verfaulte Früchte, die frühzeitig abfallen, können ein Warnzeichen sein.
Monilia Pilz (Fruchtfäule)
Erkrankte Früchte umgehend in der Mülltonne entsorgen, nicht im Komposter! Bei hartnäckigem Pilzbefall evtl. Fungizide spritzen.
Scharka Krankheit
Sehr tückischer Virus. Erkennbar: Pflaumen bekommen Risse und fallen runter. Angefallene Bäume müssen in aller Regel komplett entfernt werden. Bei dieser Krankheit besteht sogar Meldepflicht beim Pflanzen Schutzamt.
Pflaumenwickler
Bei starken Befall ggf. Maden-Kragen anbringen (Fachhandel)
Blattlaus
Häufig kümmern sich Gartennützlinge ausreichend um die lästige Lausinvasion. Blattläuse ggf. mit Wasser abspritzen.
The Czar
Ernte teils schon im Juli. Süße, saftige Frucht. Robust gegen Scharka Krankheit
Cacaks Schöne
Besonders beliebt als Backfrucht da sie weniger wässern als andere Sorten.
Königin Viktoria
Für kleine Gärten zu empfehlen denn sie wächst nur mäßig trägt aber recht üppige Pflaumenfrüchte.
Neben unzähligen Pflaumenbaum Sorten stechen einige Prunus Arten heraus, die erwähnenswert sind:
Mirabellen (Prunus domestica subsp syriaca)
Populäre Pflaumenart mit gelber Frucht. Vielen als gelbe Zwetschgen bekannt.
Kriechenpflaume (Prunus domestica subsp insititia)
Diese Pflaumenbaum Art eignet sich besonders bei flachen Böden. Die Wurzeln wachsen nur flach in die Erde. Kriechen Pflaumen sind auch unter dem Namen Hafer-Schlehe bzw. Haferpflaume bekannt.
Japanischer Pflaumenbaum (Prunus salicina)
Sehr aromatisch, saftig-süße Früchte. In Asien sehr populär, hier bis dato kaum verbreitet. Auch bekannt als Susine, dreiblütige bzw. chinesische Pflaume.
Name: Pflaumenbaum (Lat.: Prunus domestica) Volkstümlich: Zwetschkenbaum
Pflanzengattung: Prunus
Pflanzenfamilie: Rosen-Gewächse (Rosaceae)
Blütezeit: ab März
Wuchs: Je nach Sorte bis 10 m und höher
Kultivierung: Als Baum, Spalier oder Strauch
Winterhärte: In der Regel sind Pflaumenbäume winterhart