Neben optischen Gesichtspunkten gibt es verschiedene Gründe, warum Hobbygärtner ihre Mandelbäumchen schneiden sollten. Im schlimmsten Fall können zu üppige Baumkronen den Befall von Pilzen, Krankheiten und Schädlingen fördern. Dies hat mitunter folgenden Grund: Blätter und Mandelfrüchte müssen bei feuchtem Wetter schnell wieder durch Wind getrocknet werden. Ansonsten staut sich die Feuchtigkeit und ein idealer Nährboden für Pilze entsteht. Ferner wird der Baum dann anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Ist die Krone zu dicht gewachsen, kommt zudem kaum noch Sonnenlicht auf Mandelblüten und -früchte. Folglich können sich Blüten schlechter entwickeln. Oft wirft der Baum dann weniger Mandelfrüchte ab, sogar das Aroma der Mandeln kann dadurch schlechter werden. Dieses Phänomen ist übrigens auch bei anderen Obstbäumen zu beobachten.
Allerdings hüten wir uns vor zu übereifrigem Rückschnitt. Denn hierbei kommt es häufig zu Schnittfehlern, die mehr kaputt machen statt zu helfen. Wichtig ist zunächst mal das richtige Schneidewerkzeug.
Welches Schnittwerkzeug ist optimal? Wie muss ich es benutzen?
- Zum Rückschnitt feiner Äste sind Rosen- und Astscheren zu empfehlen, hiermit lassen sich vor allem Triebe zwischen 1 - 5 cm Stärke sehr gut abschneiden. Für dickere Zweige muss dann die Säge her.
- Obligatorisch sind scharfe, gereinigte Klingen, nur hiermit sind schonende Rückschnitte gewährleistet; ganz gleich ob es sich um Scheren oder Sägen handelt. Denken Sie dabei ans Rasieren, mit stumpfen Messerklingen ist es schwierig, sich verletzungsfrei und sauber zu rasieren. Sauber geschnittene Astwunden verheilen wesentlich besser als unsaubere Schnitte.
- Ist der Schnitt vollbracht, sind sämtliche Schneidewerkzeuge gründlich zu säubern. Somit lässt sich die Verbreitung von Krankheitserregern vermeiden.
- Um die Lebensdauer zu erhöhen, sollten gerade elektrische Astscheren respektive Sägen hin und wieder geölt werden.
Mandelbaum kürzen - 4 Tipps
- Beim Auslichten bzw. Beschneiden von Mandelbäumen geht es zunächst darum, störende Verästelungen weg zu schneiden. Dies sind in erster Linie nach innen wachsende Triebe. Überspitzt lässt sich sagen, dass sie wie Fremdkörper, die kaum Blüten ausbilden, in der Krone wirken und die richtig wachsenden Äste behindern.
- Ähnliches gilt für senkrechte oder parallele Triebe, auch diese besser weg kürzen.
- Ebenfalls zu entfernen sind Baumäste, die sich kreuzen. Hier kann sich Wasser stauen und somit das Gehölz faulen.
- Verallgemeinert lässt sich sagen, dass sämtliche Baumtriebe, die außer der Norm wachsen, abgetrennt werden können.
Wann muss man Mandelbäume schneiden?
- Der richtige Zeitpunkt zum Auslichten ist nach der Blüte des Mandelbaums. Nach der Blütezeit die Baumtriebe auf etwa 15 cm runter kürzen, dabei dünne Äste komplett wegschneiden.
- Ganz junges, einjähriges Gehölz so kürzen, dass alle obersten Knospen der Triebe nach außen zeigen. 2 Jahre alte Triebe hingegen bis aufs Altgehölz nahezu komplett entfernen. Ist dieser radikale Rückschnitt der Mandelbäumchen vollbracht, wachsen kurze Zeit später neue Jungtriebe heran. Sie werden im folgenden Frühling neue Blüten tragen.
- Anders verhält es sich, wenn wir Mandelbäume zurückschneiden, um das Gehölz zu verjüngen. Hier erfolgt der Schnitt für gewöhnlich im Monat Januar. Allerdings sind hierfür wärmere Tage von Nöten. Zeigt das Barometer weniger als 5 - 6°, ist jeglicher Schnitt zu unterlassen. Ansonsten heilen die Schnittwunden äußerst schlecht. Optimal sind Temperaturen die noch deutlich drüber liegen.
- Schnitt bei Pilzbefall: Tritt der Moniliapilz (Spitzendürre) auf, sollte man den Mandelbaum umgehend beschneiden. Dabei die erkrankten Baumtriebe bis zum gesunden Gehölz großzügig wegkürzen. Zu erkennen ist der Pilz an dürren, verwelkten Trieben. Zudem stößt der Baum gummihafte, dickflüssige Absonderungen aus.