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GartenHeinz - Der Ratgeber für deinen Garten

    Zu den häufigsten Tomatenkrankheiten gehört der Kraut- und Braunfäule Pilz (Phytophthora infestans). Sie hat schon manchem Freizeitgärtner den Spaß an der eigenen Aufzucht verdorben. Doch mit Vorsorge, optimaler Anpflanzung und richtiger Pflege lässt sich die Braunfäule bei Tomatenpflanzen wirksam bekämpfen.

    1. Woran erkenne ich Braunfäule an Tomaten?

    Typisch für die Braunfäulekrankheit sind braun gefleckte Blätter. Oft sind sie auch von unten mit Pilzhärchen übersät. Meist haben auch Pflanzenstengel und Früchte (Oberseite) braune Stellen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung färben sich sämtliche Tomatenblätter braun bis sie komplett welk sind. Auch die obersten Pflanzenteile angefallener Triebe werden welk. Ein Braunfäule Befall ist bei diesen Symptomen sehr wahrscheinlich.  

    2. Wirksame Mittel zur Bekämpfung von Braunfäule: Spritzmittel, Kupfer und Hausmittel

    • Erkrankte Pflanzenteile und Tomaten umgehend abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Niemals kranke Pflanzenreste auf den Komposter werfen.
    • Man kann Tomaten Braunfäule mit Kupfer bekämpfen. Die Kupfermittel (Kupferkalk) werden auf die Tomatenpflanzen gespritzt. Derlei Kupfer Spritzmittel sind beispielsweise in Gartencentern erhältlich.
    • Wer Tomaten Braunfäule nicht mit Kupferkalk bekämpfen will, kann alternativ auf natürliche Mittel zurückgreifen. Als biologisches Spritzmittel gegen Braunfäule hat sich Rhabarberbrühe oft bewährt. Dazu Rhabarber Blätter in Kochwasser ziehen lassen und kühlen lassen. Die kühle Brühe dann durch einen Filter schütten. Anschließend die klare Brühe auf alle Tomatenpflanzen spritzen.
    • Mit Algen lässt sich Braunfäule ebenfalls biologisch bekämpfen respektive vorbeugen. Dazu Tomaten mit Meeralgen Mixtur bespritzen.  
    • Grundsätzlich ist es besser, natürliche Mittel vorbeugend auf Tomaten zu spritzen und nicht erst wenn der Pilz Befall da ist. Optimal ist, Spritzmittel schon zu verteilen bevor erste Tomatenfrüchte wachsen.
    • Wenn biologische Hausmittel versagen, helfen chemische Mittel. Gegen Braunfäule gibt es zahlreiche Fungizidmittel im Fachhandel zu kaufen. Bekannte Fungizide sind z.B. Polyram oder Cueva. Wer chemische Bekämpfungsmittel einsetzt, sollte aber nicht immer die selben Mittel verwenden. Denn Kraut- und Braunfäule Pilze sind irgendwann resistent gegen ein Fungizid. Grundsätzlich sollte man bedenken, dass giftige Mittel Risiken für die Gesundheit der Familie bedeuten.

    3. Tipps zur Vorbeugung

    • Kommen wir nun zu den vorbeugenden Maßnahmen. Durch richtig Pflege lässt sich Tomaten Braunfäule wirksam bekämpfen respektive vorbeugen. Der Tomatenpilz tritt vor allem bei starker Feuchtigkeit auf. Laub und Stengel sollten nach Regen schnell trocknen. Ein luftiger, sonnenreicher Gartenstandort ist Pflicht. Optimal zur Vorbeugung von Braun- und Krautfäule sind zudem regengeschützte Plätze. Eine provisorische Überdachung kann Tomaten Pflanzen schon wirksam beschützen.
    • Tomatenbüsche dürfen nicht im Schatten größerer Pflanzen stehen. Ansonsten kommt zu wenig Sonne und Wind an die Tomaten.
    • Im Falle von Tomaten ist eine Gewächshauskultivierung dem Freiland vorzuziehen. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten, damit der vermeidliche Vorteil nicht zum Nachteil wird.
    • Überschüssige Feuchtigkeit darf auch nicht am Boden entstehen. Stauwasser gilt als Nährboden für Braunfäulepilze. Daher sorgen wir für luftig aufgelockerte Erde. Stark lehmige Erde sollte unbedingt mit Sand aufbereitet werden (möglichst tief in den Boden).
    • Das richtige begießen von Tomaten ist elementar wichtig. Es wird grundsätzlich nur der Boden bewässert, Blätter und Laub müssen trocken bleiben. Hochspritzendes Wasser ist zu meiden. Das gilbt umso mehr bei der Aufzucht im Treibhaus.
    • Unten wachsende Tomatenblätter sind durch Spritzwasser meist besonders feucht und somit pilzanfällig. Am besten altes Laub vom unteren Pflanzende regelmäßig wegschneiden. Natürlich nur so weit bis wo die ersten fruchttragenden Triebe wachsen.
    • Eine recht aufwendige aber wirksame Methode um Freiland Tomaten zu bewässern und gleichzeitig ihr Laub vor Gießwasser zu schützen, ist folgende: Man steckt zu jeder Pflanze wasserbefüllte Töpfe in den Boden (Abstand zum Stengel jeweils gut 14 bis 16 cm). Die Tomaten versorgen sich mit dem Topfwasser und alle Pflanzenteile bleiben trocken.
    • Grundsätzlich Tomaten und andere Pflanzen mit keimfreien Geräten beschneiden und bearbeiten. Das gleiche gilt für Rankhilfen, Pflanzstäbe usw. Häufig infizieren sich Gartengewächse mit Pilzsporen und Krankheiten vom Vorjahr! Zur Entkeimung eignen sich beispielsweise Spiritus oder Kochwasser.
    • Abwehrstarke Tomatenpflanzen sind resistenter gegen Kraut- und Braunfäule. Humoser Boden mit vielen Nährstoffen gibt den Pflanzen Kraft.
    • Am besten ist, Tomaten in einzelnen Reihen zu pflanzen. Außerdem die Tomaten unbedingt mit ausreichendem Pflanzabstand in den Garten setzen, ca. 0,6 m sind ein guter Wert. Um so enger Sträucher zusammen stehen, um so höher das Risiko, dass benachbarte Tomaten den Pilz übertragen.
    • Der Braunfäule Pilz verbreitet sich über Kartoffeln. Im Spätfrühling übertragen sich seine Pilzsporen besonders schnell auf benachbarte Tomatenpflanzen (und umgekehrt). Daher Kartoffeln und Tomatensträucher mit größtmöglichem Abstand voneinander in den Garten setzen.
    • Außerdem sollte man den Pflanzplatz im Gemüsebeet jährlich wechseln. Erst Recht wenn der Pilzbefall bei Kartoffeln bzw. Tomaten auftrat. Pilze bleiben nämlich oft für mehrere Jahre im Boden.
    •  In manchem Jahr ist der Braun- und Krautfäule Befall besonders stark verbreitet. Hierfür haben sämtliche deutsche Bundesländer einen Informationsdienst eingerichtet. Dort kann jeder anrufen um sich über die aktuelle Verbreitung des Pilzes zu informieren.

    4. Gibt es Sorten die gegen Tomaten Braunfäule resistent sind?

    Zwar gibt es einige Zuchtsorten, die als Braunfäule resistent angeboten werden doch einen 100 % Schutz gegen den Pilzbefall können auch sie nicht bieten. Der Befall tritt aber bei resistenen Sorten seltener oder schwächer auf. Zu den bekannten, pilzresistenten Tomatenzüchtungen gehört zum Beispiel Phantasia.


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